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Kinder aus suchtbelasteten Familien

Kinder aus suchtbelasteten Familien wachsen in einer spannungsgeladenen Atmosphäre auf und leben häufig in Unsicherheit und innerer Anspannung. Auf fast 3 Millionen wird die Zahl der Kinder aus Suchtfamilien von Experten geschätzt. Ca. jedes sechste Kind in Deutschland würde somit im Schatten der Sucht aufwachsen, die meisten davon mit alkoholkranken Eltern. Sehr früh übernehmen diese Kinder Verantwortung für die Eltern und übernehmen Aufgaben, wenn die Erwachsenen - suchtbedingt – ausfallen. Nicht selten erledigen die Kinder den Haushalt und versorgen die kleineren Geschwister. Und oftmals kümmern sie sich so sehr um die Bedürfnisse ihrer Eltern, dass sie darüber verlernen, Kind zu sein. Die Kinder entwickeln oft feine Antennen und lernen, aus Stimmungen, Gesten, Nuancen abzulesen, was ihre Eltern brauchen.
Kinder von Suchtkranken schämen sich für ihre Eltern, und versuchen zugleich alles, um sie zu schützen. Niemand außerhalb der Familie soll erfahren, dass Vater oder Mutter ein Suchtproblem haben. So bringen die Kinder oft keine Freunde mit nach Hause und erzählen notfalls Lügengeschichten, um den Schein der Normalität zu wahren.
Eine solche Kindheit hinterlässt Spuren in den Seelen der Kinder.

Kinder, die in einer suchtbelasteten Familie leben, sind in erhöhtem Maße Stress ausgesetzt, übernehmen oft zu viel Verantwortung in der Familie und erfahren zu wenig Sicherheit und Zuverlässigkeit. Die Kindergruppe bietet den Kindern einen Ort, an dem sie sich wohlfühlen können und der ihnen Sicherheit gibt.
Durch einen vorbereitenden Elternabend oder in einem Einzelgespräch werden Eltern ausführlich über das Gruppenangebot informiert und es wird die nötige Motivation geschaffen, die es ermöglicht, dass die Kinder in den Gruppenstunden, durch die vorab erteilte Erlaubnis der Eltern, angstfrei über sich und die Familiensituation reden dürfen. (Der Aufbau der Gruppenstunden orientiert sich am Programm "Trampolin - Kinder aus suchtbelasteten Familien entdecken ihre Stärken". Dieses Programm wurde von der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen und dem Deutschen Institut für Sucht- und Präventionsforschung zertifiziert.)

Neben begleitenden Beratungsgesprächen mit den Eltern, finden neun Gruppenstunden statt, bei denen die Kinder Rückhalt durch andere erfahren können. Die Informationen zu einzelnen Suchtmitteln werden kindgerecht vermittelt, gleichzeitig erfahren sie Verständnis für ihre Situation und entwickeln neue Problemlösestrategien für sich.
Seit 2016 bietet die Psychosoziale Beratungs- und ambulante Behandlungsstelle für Suchtgefährdete und Suchtkranke (PSB) der Caritas Ost-Württemberg für Kinder aus suchtbelasteten Familien diese speziellen Gruppenangebote an. Mit steigender Nachfrage konnte das Angebot auf mehrere Gruppen ausgeweitet werden.

Informationen zu den Kindergruppen in Ellwangen, Aalen und Schwäbisch Gmünd gibt es bei der

Psychosozialen Beratungs- und ambulanten Behandlungsstelle für Suchtgefährdete und Suchtkranke der Caritas
Weidenfelder Straße 12, 73430 Aalen
Tel. 07361 8064260 | E-Mail: psb.aalen[at]caritas-ost-wuerttemberg.de und
Franziskanergasse 3, 73525 Schwäbisch Gmünd
Tel. 07171 1042020 | E-Mail: psb.schwaebisch-gmuend@caritas-ost-wuerttemberg.de