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Mai 2015: Interessengemeinschaften zur Elektrifizierung Nürnberg–Bayreuth/Cheb und zum Schienenkorridor Stuttgart–Nürnberg vereinbaren enge fachliche und politische Zusammenarbeit

"Große Koalition" zur Verbesserung der Schienenverbindungen Stuttgart – Nürnberg und Nürnberg – Dresden/Prag

Im historischen Baumeisterhaus der Stadt Nürnberg trafen sich im Mai 2015 knapp 40 Landräte, Oberbürgermeister, Bürgermeister, Vertreter der Städte, Regionen und Industrie- und Handelskammern zu einer Konferenz der benachbarten Interessengemeinschaften für den Schienenverkehr, der Interessengemeinschaft Elektrifizierung Nürnberg-Bayreuth/Cheb und der Interessengemeinschaft Schienenkorridor Stuttgart-Nürnberg.

Die Sprecher der beiden Interessengemeinschaften, die Landräte Armin Kroder (Nürnberger Land) und Klaus Pavel (Ostalbkreis) sowie Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe (Bayreuth), hoben die gemeinsamen Interessen und die Initiativen zur Verbesserung der Schienenfernverkehre in ihren Regionen hervor. Die Teilnehmer der Konferenz verabredeten einen engen Schulterschluss bei der Verfolgung übergreifender Interessen.

Grundlage der Forderungen sind die Erkenntnisse über die Ertüchtigungsbedarfe im Bereich der beiden Interessengemeinschaften: Die Elektrifizierung zwischen Nürnberg und Cheb einschließlich eines zweigleisigen Anschlusses von Bayreuth, die Einführung eines integralen Taktfahrplans mit der Einsatz der Neigetechnik. Auf dem Korridor zwischen Stuttgart und Nürnberg eine stündliche IC-Verbindung mit Neigetechnik zur genauen Eintaktung in den Knoten Nürnberg, um die schnelle Verbindung nach Berlin zu erreichen. Festgestellt wurde, dass diese Ziele im grundsätzlich zu begrüßenden neuen Konzept der DB zum Fernverkehr nicht umgesetzt sind.

Durch die sich abzeichnende Abkehr der DB AG von den schnelleren Neigetechnikzügen fehlen in beiden Korridoren die entscheidenden Minuten für eine gute Verknüpfung mit den ICE-Knotenpunkten Nürnberg und Stuttgart. Die integrale Einbindung der Fern- und Nahverkehrszüge ist jedoch zentral, um weitere Fahrgastpotentiale zu erschließen und mit kurzen Umsteigezeiten attraktive Reisezeiten zu ermöglichen. In Tschechien, in der Schweiz und in anderen Ländern hingegen werden auch in Zukunft Neigetechnikzüge eingesetzt, was vor allem hohe Investitionen in Streckenbegradigungen erspart.

Landrat Pavel (Ostalbkreis) und die Vertreter der Interessengemeinschaft Schienenkorridor Stuttgart-Nürnberg hoben die Bedeutung der Einbindung des Flughafens Stuttgart und die Bedeutung des Knoten Nürnbergs für eine schnelle Verbindung in vier Stunden von Aalen nach Berlin hervor. Hierfür ist insbesondere auch ein zweigleisiger Abschnitt im Bereich zwischen Goldshöfe und Crailsheim dringend erforderlich, um die Potentiale der Schiene auszuschöpfen, in dem mehr und schnellere Züge fahren können.

Landrat Kroder (Landkreis Nürnberg Land) hob das gemeinsame politische Gewicht der Metropolregionen Nürnberg und Stuttgart und der verbindenden Raumschaften hervor, welches es in Stuttgart, München und Berlin einzubringen gilt, um die gleichgelagerten Anliegen zur Geltung zu bringen.

Die Teilnehmer der Konferenz in Nürnberg einigten sich darauf, ein gemeinsames Positionspapier zu einem integralen Taktfahrplan zu erarbeiten und mit Vertretern des Bundes und der Bahn zu diskutieren und daraus die notwendigen Maßnahmen in Bezug auf die Schieneninfrastruktur, die Neigetechnik und auf weitere Bedarfe zur Streckenbeschleunigung und Streckenertüchtigung zu erarbeiten. Möglichst bald soll ein Treffen der Interessengemeinschaften zur weiteren Bearbeitung der Themen stattfinden.